[00:06.756]Dank, König, dir, dass du zu richten kamst![00:17.385]Die Wahrheit künd ich, Untreu ist mir fremd -[00:29.889]Zum Sterben kam der Herzog von Brabant,[00:37.457]und meinem Schutz empfahl er seine Kinder,[00:43.350]Elsa, die Jungfrau, und Gottfried, den Knaben;[00:52.272]mit Treue pflag ich seiner grossen Jugend,[00:59.848]sein Leben war das Kleinod meiner Ehre.[01:07.983]Ermiss nun, König, meinen grimmen Schmerz,[01:15.273]als meiner Ehre Kleinod mir geraubt![01:23.690]Lustwandelnd führte Elsa den Knaben einst[01:27.616]zum Wald, doch ohne ihn kehrte sie zurück;[01:32.107]mit falscher Sorge frug sie nach dem Bruder,[01:35.473]da sie, von ungefähr von ihm verirrt,[01:37.996]bald seine Spur - so sprach sie - nicht mehr fand.[01:44.440]Fruchtlos war all Bemühn um den Verlornen;[01:48.851]als ich mit Drohen nun in Elsa drang,[01:52.498]da liess in bleichem Zagen und Erbeben[01:57.541]der grässlichen Schuld Bekenntnis sie uns sehn.[02:07.913]Es fasste mich Entsetzen vor der Magd;[02:11.274]dem Recht auf ihre Hand, vom Vater mir[02:15.491]verliehn, entsagt ich willig da und gern,[02:19.975]und nahm ein Weib, das meinem Sinn gefiel:[02:31.189]Ortrud, Radbods, des Friesenfürsten, Spross.[02:51.106]Nun führ ich Klage wider Elsa von[02:58.956]Brabant; des Brudermordes zeih ich sie.[03:17.154]Dies Land doch sprech ich für mich an mit Recht,[03:24.729]da ich der Nächste von des Herzogs Blut,[03:31.950]mein Weib dazu aus dem Geschlecht, das einst[03:38.394]auch diesen Landen seine Fürsten gab. -[03:47.928]Du hörst die Klage, König! Richte recht![04:00.201]Ha, schwerer Schuld zeiht Telramund![04:10.576]Mit Grausen werd ich der Klage kund!